Es gibt verschiedene Flugtechniken, darunter Sichtflugregeln (VFR) und Instrumentenflugregeln (IFR). Der Instrumentenflug ist nicht gerade die Technik, die von Privatpiloten in Europa am häufigsten angewendet wird, sie bietet aber dennoch erhebliche Vorteile.
Warum IFR fliegen?
Zur Erinnerung: Der IFR-Flug ist eine Flugtechnik, bei der der Pilot hauptsächlich die im Flugzeug vorhandenen Instrumente sowie die Luftführung am Boden benutzt.
Im Gegensatz zum Sichtflug erlaubt der IFR-Instrumentenflug einem Piloten, bei weniger günstigen Wetterbedingungen zu fliegen und eine geringere Sicht als beim Sichtflug zu haben. IFR-Flüge sind theoretisch bei fast allen Wetterlagen möglich. Jedoch hat jedes Flugzeug sogenannte Wetter-Minima, die immer eingehalten werden müssen.
Mit dieser Flugtechnik kann auch in Lufträumen, in denen VFR- Flüge verboten sind, geflogen werden.
Ein Pilot, der sowohl VFR- als auch IFR-Ratings besitzt, hat dann alle Karten in der Hand, um einen perfekten Flug durchzuführen.
Ist ein IFR-Flug bei jedem Wetter möglich?
Ein Pilot mit IFR-Rating kann allerdings auch nicht bei allen Wetterbedingungen fliegen. Obwohl sie bei eingeschränkter Sicht fliegen können, müssen sie auf die Eigenschaften ihrer Flugzeuge achten.
Die Mehrheit der Leichtflugzeuge verträgt keine Vereisung. Der Pilot wird daher nicht in der Lage sein, unter Bedingungen zu fliegen, die die Vereisung begünstigen. Das können zum Beispiel Wolken bei negativen Temperaturen oder gefrierender Regen sein. In ähnlicher Weise muss auf instabile Gewitterwolken geachtet werden. Es sei denn das Flugzeug ist berechtigt unter Vereisungsbedingungen zu fliegen und es ist mit einem Wetterradar ausgestattet, welches die Positionen der Gewitterwolken bestimmen kann. Das Fliegen ohne Wetterradar und das Risiko auf eine sogenannten CB-Wolke zu stoßen ist zu groß, daher ist es besser, unter diesen Bedingungen nicht zu fliegen.
Flugvorbereitung: die Vorschriften
Die Vorbereitung vor dem Flug ist mehr oder weniger die gleiche wie bei VFR-Flügen. Der erste Schritt besteht darin, die Zugänglichkeit des Geländes aus regulatorischer Sicht zu prüfen und das Wetter mit dem METAR, dem Wetterbericht eines Flugplatzes, sowie dem Wind- und Temperaturdiagramm zu kontrollieren, wobei stets auf die Position der 0°-Isotherme zu achten ist. Der wichtigste Unterschied ist die verpflichtende Aufgabe eines Flugplanes, der die exakte Route vorschreibt. Dieser ist bei VFR-Flügen optional.
Die Instrumentenflugtechnik wurde für kommerzielle Flüge eingeführt, einige Leichtflugzeuge verfügen daher nicht über die für den Instrumentenflug erforderlichen Eigenschaften oder Werkzeuge. Um IFR-Flüge durchzuführen, benötigt ihr ein zugelassenes Flugzeug mit künstlichem Horizont, 2 VORS, ein GPS mit einer aktuellen Datenbank usw.
Was die benötigten Dokumente betrifft, so müsst ihr an Streckenkarten, die Abflug- und Ankunftskarten des Startflugplatzes, die An- und Abflugkarte des Zielflugplatzes und die Ausweichflugplatzkarte denken. Insgesamt handelt es sich dabei um wesentlich mehr Pflichtdokumente als bei VFR-Flügen.
Leave A Reply