Was haben soziales Engagement in der Feuerwehr, die Leidenschaft des Fliegens und eine außerplanmäßige Landung gemeinsam? Jungpilot Matthias erzählt aus eigener Erfahrung.
Das Interview
Wer bist du, was machst du beruflich und in deiner Freizeit?
Ich bin Matthias, 27, und komme aus Leverkusen. Beruflich bin ich in einem Softwareunternehmen tätig und arbeite dort hauptsächlich für den Bereich der technischen Gebäudeausrüstung. In meiner Freizeit gibt es zwei große Hobbies und neben dem Größten – der Fliegerei – steht an nächster Stelle die Feuerwehr. Ich bin seit knapp 10 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Leverkusen und engagiere mich dort sehr viel für die Jugendfeuerwehr. Mittlerweile als leitender Jugendwart der Gruppe in Rheindorf und als Pressesprecher der Jugendfeuerwehr Leverkusen. Gerade die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen finde ich sehr erfüllend.
Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, dieses einzigartige Gefühl zu verspüren, wenn man sich vom Boden löst und die Welt aus der Vogelperspektive betrachtet
Seit wann bist du Pilot?
Offiziell darf ich mich noch gar nicht so lange Pilot nennen. Um genau zu sein dem 15.01.2016. Ich habe schon mein ganzes Leben lang mit der Fliegerei zu tun. Im Alter von 10 Jahren hat es mit Modellflug angefangen – mein erstes komplett aus Holz selbstgebautes Modell habe ich immer noch zu Hause). Und mit 14 Jahren ging es Los mit dem Segelflugschein. Leider musste ich diesen irgendwann aus finanziellen Gründen aufgeben. Ich hatte zwar schon mehrere Alleinflüge absolviert, aber für den Rest hat es leider nicht mehr gereicht. Im September 2014 habe ich dann mit dem Motorflugschein begonnen.
Wie sieht deine aktuelle Wingly Bilanz aus? Bist du zufrieden mit der Plattform?
Es ist bisher eine super Bilanz und ich bin sehr zufrieden. Meinen ersten Flug mit Wingly hatte ich am 28.02.2016 und habe seit dem bis zum heutigen Tag 90 Wingly-Flüge angeboten. Von diesen 90 Flügen waren bis auf 7 Flüge alle Flüge ausgebucht. Derzeit habe ich bereits 8 weitere Flüge auf Wingly angeboten, von denen bereits jetzt 4 Flüge ausgebucht sind. Für mich als Piloten erleichtert es auch die Arbeit. Ich teile meine Flugangebote immer auch auf Facebook. So habe ich aber alle Flüge an einer Stelle verwaltet und immer einen Überblick. Die Flüge von Matthias findet ihr hier.
Was macht für dich das Teilen aus?
Schon als kleiner Junge wollte ich immer fliegen und es hat nun sehr lange gedauert bis ich diesen Traum verwirklichen konnte. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich das große Privileg habe mich Pilot nennen zu dürfen. Ich habe die große Ehre mich einfach in ein Flugzeug zu setzen und das zu tun wovon die meisten Menschen ein Leben lang träumen.
Und genau dieses Privileg möchte ich mit anderen Menschen teilen. Ich finde jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, dieses einzigartige Gefühl zu verspüren, wenn man sich vom Boden löst und die Welt aus der Vogelperspektive betrachtet – einfach die absolute Freiheit erlebt.
Dein aufregendster / witzigster Moment mit Wingly Mitfliegern?
Mein wohl bisher aufregendster Moment war eine ungeplante Landung in Leverkusen. Einer Passagierin die zuvor noch nie geflogen ist wurde schlagartig übel. Ich befand mich noch in der Kontrollzone in Köln und der Flugplatz in Leverkusen hatte eigentlich Mittags geschlossen. Da der Flug zurück nach Hangelar jedoch ca. 15 Minuten gedauert hätte, entschloss ich mich mit den Lotsen in Köln/Bonn und auch der Flugleitung in Leverkusen zu sprechen. Beide verstanden sofort die Situation und in nicht mal 3 Minuten sind wir in Leverkusen gelandet. Das war für mich schon ziemlich aufregend.
Der wohl lustigste bzw. schönste Wingly-Moment ist mir wohl mit einem Vater und seiner kleinen Tochter passiert. Die Tochter war zuvor noch nie geflogen (7 Jahre alt) und hatte ziemliche Angst vor dem Flug. Es war einfach das Größte für mich, als sie plötzlich (nach knapp 5 Minuten Flugzeit) nur noch gelacht hat. Sie hatte fast Tränen in den Augen vor Lachen. Sie hat so laut gelacht, dass sogar der Fluglotse in Köln durch mein Headset die Lache gehört hat und sich einen Spruch nicht verkneifen konnte.
Welche Route ist deine Lieblingsstrecke?
Da gibt es so viele schöne Strecken – ich könnte mich glaube ich nicht entscheiden. Für mich macht es die Abwechslung. Die schönsten Strecken für mich sind meistens diese, die ich auch bei Wingly als Flüge einstelle. So z.B. über Köln (Kölner Dom, Colonius, Flughafen Köln/Bonn), der Nürburgring, den Tagebau Hambach, und natürlich auch Leverkusen. Aber auch eine Strecke nach Norderney ist einfach traumhaft. Die Ecke Recklinghausen/Haltern sieht von oben einfach Klasse aus. Von einem Flug an der Nordseeküste entlang mal ganz abgesehen.
Und was wäre dein Traumflug ab Hangelar?
Mein absoluter Traum wäre eine Rundreise durch die USA – ja, von Hangelar aus. Es gäbe für mich nichts größeres, als von hier mit einer kleinen Maschine zu starten, den Atlantik zu überqueren und durch die ganzen USA inkl. Alaska und Teile Kanadas zu durchfliegen. Aber mir ist natürlich klar, dass ein solcher Trip ziemlich weit in der Ferne liegt – wenn er denn überhaupt irgendwann mal für mich machbar ist.
Ich möchte aber gerne in Zukunft nicht nur Rundflüge anbieten wie derzeit, sondern auch mehr Streckenflüge. So auch nach Südfrankreich, Italien, Griechenland und einige mehr. Und alleine solche Flüge sind für mich einfach traumhaft.
Wir danken Matthias für dieses hervorragende Interview.
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